Verdauungsprobleme

Meist funktioniert der Darm regelmäßig und ruhig. Doch rund jeder siebte Bundesbürger leidet zeitweise oder über einen längeren Zeitraum hinweg unter Verdauungsstörungen – teilweise sogar chronisch und oft nur schwer zu behandeln.

Blähungen, Durchfall, Verstopfung treten bei diesem Personenkreis nicht nur ab und zu, sondern dauerhaft auf – mit teilweise erheblichen Einschränkungen der Lebensqualität. Während man im Bekannten- und Freundeskreis über Halsschmerzen oder Knochenbrüche reden kann, bleiben Verdauungsprobleme häufig ein Tabu-Thema.

Blähungen

Faktoren, die eine Rolle spielen

Jeder Mensch entwickelt während der Verdauung Darmgase. Dabei gibt es zwei Wirkmechanismen, die für ihre Entstehung verantwortlich sind:

  • verschluckte Luft
  • Bildung von Darmbakterien bei der Verdauung von Kohlenhydraten

Besonders unangenehm wird es, wenn die Gase nicht abgehen, sondern den Bauch aufblähen. Der „Meteorismus“ genannte Prozess überdehnt durch gestaute Luft den Darm und kann zu schmerzhaften Krämpfen führen.

Was können Sie tun?

  • Kümmel, Fenchel, Pfefferminzöl oder Mischungen mit Bitterstoffen lösen mit ihren pflanzlichen Wirkstoffe die Blähungen;
  • darüber hinaus eignen sich Fertigarzneimittel mit den Wirkstoffen Simeticon oder Dimeticon: Dies sind so genannte Entschäumer auf der Basis von Silikonölen

Was ist zu beachten?

Wenn aufgrund heftiger bzw. langanhaltener Blähungen die Lebensqualität stark eingeschränkt ist und Völlegefühl, Krämpfe und weitere Beschwerden hinzukommen, sollten Betroffene einen Arzt aufsuchen.

Durchfall

Faktoren, die eine Rolle spielen

Von Durchfall wird gesprochen, wenn Personen öfter als dreimal täglich zur Toilette gehen und eine breiige bis flüssige Form des Stuhls hat. Die Gründe für Durchfall können

  • organisch sein – z.B. eine Entzündung oder ein Virus
  • Bakterienerkrankung, z.B: durch Salmonellen aus verunreinigten Lebensmitteln
  • nicht organische Ursachen: z.B. Durchfall durch Streß wie etwa vor dem Examen

Was können Sie tun?

  • Abklingen der Symptome meist nach drei Tagen durch Fasten und ungesüßte Getränke
  • Einnahme einer Elekrolyt-Lösung (ein Liter Wasser mit 2,5 Gramm Speisesoda, 1,5 Gramm Kaliumchlorid (Apotheke), 3,5 Gramm Kochsalz und 20 Gramm Traubenzucker)
  • alternativ gesalzener Tomatensaft oder Salzstangen und Cola
  • bei Reise-Durchfall: Einnahme des Wirkstoffes Loperamid, der die Darmmotorik vermindert

Was ist zu beachten?

Wenn neben Durchfall Fieber und ein allgemeines Krankheitsgefühl auftreten, die Erkrankten nicht mehr ausreichend trinken können oder der Durchfall länger als eine Woche anhält, sollte unbedingt ein Arzt hinzugezogen werden.

Verstopfung

Faktoren, die eine Rolle spielen

Auch das Gegenteil von Durchfall, die Verstopfung, kann zu Einschränkungen der Lebensqualität führen: Wer seltener als dreimal die Woche zur Toilette geht einen Stuhl mit Klumpen hat, leidet an einer Verstopfung. Typisch ist eine mühsame und oft kraftaufwendige Entleerung. Die Ursachen liegen oft in einem „trägen Dickdarm“, die Nahrung enthält zu wenige Ballaststoffe, Betroffene nehmen zu wenig Flüssigkeit zu sich. Frauen leiden besonders häufig unter Verstopfung aufgrund von Beckenbodenschwäche, bedingt z.B. durch schwere Geburten oder Unterleibsoperationen.

Was können Sie tun?

Gegen Verstopfung hilft eine ausgewogene ballaststoffreiche Ernährung und viel Flüssigkeit.

  • Ballaststoff-Fasern, enthalten in Obst, Gemüse und Vollkornprodukten, quellen mit Wasser im Darm auf und dehnen ihn, wobei dieser Dehnungsreiz die Darmbewegungen anregen
  • regelmäßige Bewegung, z.B. Laufen, Spazierengehen, Schwimmen, Tanzen und Gymnastik

Was ist zu beachten?

Wenn die Verstopfung zu Schmerzen führen oder ohne ersichtlichen Grund anhält, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Grund für eine ärztliche Untersuchung ist auch eine auffällige Veränderung des Stuhlverhaltens sowie Blut oder Schleim im Stuhl.

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